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Opiate vs. Medizinisches Cannabis: Was ist besser bei Schmerzen?

Der große Vergleich von Opiaten und medizinischem Cannabis zur Schmerzlinderung.

opiate und medizinisches cannabis im vergleich

Die Behandlung von chronischen Schmerzen stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar. Traditionell werden oft Opiate verschrieben, die als stark wirksame Schmerzmittel bekannt sind. Doch in den letzten Jahren hat sich medizinisches Cannabis als vielversprechende Alternative etabliert. Aber was ist besser? Opiate oder medizinisches Cannabis? In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Ansätze hinsichtlich Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Suchtpotenzial.

1. Opiate oder medizinisches Cannabis bei chronischen Schmerzen?

Für die Behandlung von chronischen Schmerzen spricht vieles für den Einsatz von medizinischem Cannabis. Chronische Schmerzen betreffen etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung, und traditionelle Schmerzmittel wie Opiate führen oft nicht zur vollständigen Linderung. Hier kommt das Endocannabinoid-System ins Spiel, das durch den Einsatz von Cannabis die Schmerzempfindung verändert.

Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von medizinischem Cannabis bei vielen Patienten den Bedarf an Opiaten reduzieren kann. Cannabis hilft dabei, das Schmerzempfinden zu modulieren, auch wenn die Schmerzen nicht vollständig verschwinden. Viele Patienten berichten, dass sich ihre Lebensqualität verbessert, ohne die starken Nebenwirkungen zu erleben, die häufig mit Opiaten einhergehen.

2. Was ist bei akuten Schmerzen besser?

Bei akuten, starken Schmerzen werden üblicherweise zunächst klassische Schmerzmittel verschrieben. Wenn diese nicht ausreichen, wird oft zu Opiaten gegriffen. Opiate haben eine starke schmerzlindernde Wirkung und werden vor allem bei akuten und postoperativen Schmerzen eingesetzt. Sie wirken schnell und sind besonders bei schweren Schmerzen unverzichtbar.

Allerdings kann auch medizinisches Cannabis bei akuten Schmerzen in Betracht gezogen werden, vor allem, wenn Patienten die Nebenwirkungen von Opiaten vermeiden möchten. Das Endocannabinoid-System beeinflusst nicht nur die chronische Schmerzempfindung, sondern kann auch bei akuten Schmerzen wirken. Während Opiate oft die erste Wahl sind, gewinnt medizinisches Cannabis an Bedeutung, insbesondere bei Patienten, die auf klassische Schmerztherapien schlecht ansprechen oder die Nebenwirkungen minimieren wollen.

3. Nebenwirkungen: Opiate vs. Medizinisches Cannabis

Opiate sind bekannt für eine Reihe von schweren Nebenwirkungen, die den Langzeitgebrauch problematisch machen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • Atemdepression
  • Toleranzbildung: Patienten müssen die Dosis im Laufe der Zeit steigern, um die gleiche Wirkung zu erzielen, was das Risiko für Abhängigkeit erhöht.
  • Suchtrisiko: Das Risiko einer Abhängigkeit ist bei Opiaten besonders hoch, und viele Patienten entwickeln eine Opiatsucht, wenn sie diese Medikamente über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Im Vergleich dazu hat medizinisches Cannabis ebenfalls Nebenwirkungen, jedoch sind diese in der Regel weniger schwerwiegend:

  • Müdigkeit
  • Blutdruckabfall
  • Psychische Effekte: Bei einigen Patienten kann es zu psychotischen Episoden kommen, insbesondere bei einer Überdosierung oder bei einer bestehenden Neigung zu psychischen Erkrankungen.

Der entscheidende Vorteil von Cannabis ist, dass es bei chronischen Schmerzen langfristig verwendet werden kann, ohne dass eine Toleranzentwicklung wie bei Opiaten auftritt. Patienten können oft über längere Zeit dieselbe Dosis einnehmen, ohne die Menge erhöhen zu müssen.

4. Suchtpotenzial: Wer ist gefährdeter?

Eines der größten Risiken bei der Langzeitanwendung von Opiaten ist das hohe Suchtpotenzial. Viele Patienten entwickeln nach einiger Zeit eine Abhängigkeit und müssen ihre Dosis ständig erhöhen, um die gleiche Schmerzlinderung zu erfahren. Die Gefahr einer Opiatabhängigkeit ist besonders bei langfristiger Einnahme groß, weshalb Ärzte Opiate nur mit Vorsicht verschreiben.

Im Gegensatz dazu ist das Suchtpotenzial von medizinischem Cannabis deutlich geringer. Zwar kann es auch bei Cannabis zu einer psychischen Abhängigkeit kommen, das Risiko ist jedoch deutlich niedriger als bei Opiaten. Zudem ermöglicht Cannabis vielen Patienten, ihre Schmerztherapie fortzusetzen, ohne in eine Abhängigkeit zu geraten.

doktoren stehen oft vor der auswahl medizinisches cannabis oder opiate für patienten

Fazit: Opiate oder medizinisches Cannabis?

Der Vergleich zwischen Opiaten und medizinischem Cannabis zeigt, dass beide Ansätze Vor- und Nachteile haben. Opiate sind bei akuten, starken Schmerzen nach wie vor eine wirksame Option, bergen jedoch ein hohes Risiko für schwere Nebenwirkungen und Abhängigkeit. Für Patienten mit chronischen Schmerzen bietet medizinisches Cannabis eine vielversprechende Alternative, die die Schmerzempfindung moduliert und gleichzeitig das Risiko für Abhängigkeit und schwere Nebenwirkungen verringert.

Für viele Patienten mit chronischen Schmerzen kann medizinisches Cannabis eine sicherere und nachhaltigere Option sein, insbesondere wenn es darum geht, den Bedarf an Opiaten zu reduzieren. Ärzte und Patienten sollten gemeinsam entscheiden, welche Therapie am besten geeignet ist, um die Schmerzen zu lindern und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern.

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